Storchnest
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Friedrich August Hartmann berichtet in [23] über:
   

Streifereien im Aktionsgebiet der Sektion Dresden
Kletterpartien, die mit Lebensgefahr verbunden sind

Das Storchnest bildet den westlichsten Punkt der Feldsteine und liegt oberhalb der Abzweigung des Dürrebachgrundes vom Amselgrunde, also noch vor dem Hohnigsteine.
Die Besteigung erfolgte erfolgte in Begleitung des Herrn Steinsetzmeisters Kappmeyer am 24. Sept. v. J. (1885) Wir stiegen vom Amselgrund aus, den Grünbach überschreitend, steil aufwärts durch den Wald einige Felsenvorsprünge umgehend, bis zum Fuß des Felsenkegels. Er fällt auf der Amselgrundseite schroff abwärts, wogegen an den Übrigen Seiten die bewaldeten Böschungen de Hügels weiter hinaufragen, so dass seine Kuppe dort nur etwa 8 m über dem Fuße dort erhebt. Es war daher nur von diesen Landseiten aus die Besteigung zu ermöglichen und wir unternahmen dieselbe, nach anderen vergeblichen Versuchen von der dem Amselgrunde zugekehrten Seite aus. Nachdem Herr Kappmeyer zwei Stufen in den weichen Stein ausgemeißelt hatte, stellte ich mich auf dieselben und dübelte, während er mich mit Benutzung eines Baumes stützte, in Kopfhöhe ein tiefes Loch ein zur Befestigung eines langen Eisens, dass mir beim Aufschwung auf das Plateau als Anhalt dienen sollte. Indem ich nun mit der rechten Hand das Dübeleisen erfasste und Herr Kappmeyer, auf den eingemeißelten Stufen stehend und sich am Felsen anklammernd, eines meiner Beine stützte, gelang es mir, mich zur abschüssigen Böschung des oberen Plateaus aufzuschwingen und auf dem Bauch weiterkriechend, dasselbe zu erreichen. Die Kuppe gewährt selbstredend einen herrlichen Ausblick auf die gegenüberliegende Große Gans, Rathewalde und den Dachsenhälter und vor allem in den tiefen Amselgrund und Dürrebachgrund. Nachdem ich mich dem Genusse desselben kurze Zeit hingegeben, zog ich am Seile die von Herrn Kappmeyer verfertigte Blechfahne nebst Eisenstab und Handwerkszeug nach, dübelte ein tiefes Loch und schlug Verfestigung der Eisenstange ringsum Holzkeile ein. Da wir einen Dritten Mann zu Hilfeleistung nicht mitgenommen hatten, musste Herr Kappmeyer zurückbleiben, um mir beim Herabsteigen behilflich zu sein. Der Abstieg erfolgte, indem ich das Seil um den Fuß der Fahnenstange schlang, so dass ich beide Enden in den Händen hielt, auf dem Bauche die Böschung herab und endlich den Abhang hinunter rutschte, wobei Herr Kappmeyer meine Füße wieder in die eingehauenen Stufen setzte.
 

     

 

 

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