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Wichtiges
und Beiläufiges aus der langen Geschichte
des sächsischen Kletterns |
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[ künstliche Hilfsmittel ] [ Kletterführer ] [ Entwicklung ] [ Schwierigkeitsentwicklung ]
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ie alles anfing... darüber
streiten sich zwar nicht die Götter, aber alle Anderen. Gemeinhin gilt die Besteigung des
Falkensteines durch Schandauer Turner 1864 als Geburtsstunde des Bergsports |
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in Sachsen.
Allerdings war es den Herren weniger wichtig, wie, als überhaupt auf den Gipfel zu
kommen. Gänzlich ohne künstliche Hilfe gelangte Abratzky 1848 auf die Festung
Königstein. Aber auch diese Geschichte hat ihre Mängel! Der Königstein ist kein Gipfel
und Abratzkys höhere Ziele bestanden in ... der Einsparung des Eintrittsgeldes. Abgesehen
davon, ist die Darstellung Abrazkys zur Durchsteigung auch etwas
widersprüchlich.
Eine
Reihe der sächsischen Gipfel dienten im finsteren Mittelalter als Burg- und Signalwarten
und waren zum Teil massiv ausgebaut. Auf einigen hausten zwielichtige Raubritter, um arme
Kaufleute zu überfallen und Wegezölle zu erpressen! Letztere gibt es übrigens noch
heute und werden Parkgebühren genannt. Spuren davon (nicht von den Parkplätzen die sind
ja nicht zu übersehen, sondern von den Burganlagen) sind an Nonne, Mönch und
Falkenstein deutlich erkennbar. Bei der zweiten Begehung des Südwestweges an der
Steinschleuder fand man sogar noch Speerspitzen aus der Zeit der
Burganlage Neurathen. Die
1870-er und 80-er waren vom Ringen um den Gipfel bestimmt. Gnadenlos wurde gekämpft, mit
Leitern, Eisendübeln und Holzspreizen (künstliche
Hilfsmittel)! In dieser Zeit tauchen aber auch die ersten
Nachrichten auf von Besteigungen ohne Hilfsmittel (Otto Ufer am Mönch).
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scar
Schuster, der
erfahrene Alpinist, entdeckte die sächsischen Berge als Trainingsgebiet und schließlich
zum Selbstzweck.
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Von ihm stammen auch die ersten
Artikel und Wegbeschreibungen über das Gebiet. Zusammen mit den Meurers wurde er der
Pionier der Erschließung.
1903 betrat der Charismatiker der Blütejahre die Bildfläche,
Rudolf Fehrmann. Er brachte 1908 den ersten zusammenhängenden
Kletterführer der
Sächsischen Schweiz heraus und hatte damit zugleich ein Instrument gefunden, um
seine Vorstellungen von Ethik durchzusetzen. Den strikten Verzicht auf
künstliche
Hilfsmittel! Man denke, wann Kurt Albert mit seinem Farbtopf in die Fränkische
zog (ab 1973 inspiriert von einem Besuch im Elbsandsteingebirge) -
vielleicht hängen wir auch deshalb so an unseren Regeln.
1906 stießen die Kletterer bis
in den VI. Grad UIAA (VIIb) vor, frei! In der Alpenskala bis zu den Pumprissen als
"Grenze des menschenmöglichen" geführt. 1918 passierte dann das, was den
Menschen in den Alpen per Definition erst 1977 möglich wurde, der VII. Grad (VIIIa,
VII-). [Schwierigkeitsentwicklung] (Ob die 1911
eröffnete Variante am Schrammtorwächter von Karl Trensch wirklich schon
VIIIa ist, ist umstritten)
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ie
Klettertechnik entwickelte sich hübsch systematisch, von den engen Kaminen in die Risse
und endlich in die Wände.
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(Also genau andersherum, als man als
Anfänger geneigt ist, es heute zu lernen.) Der Schritt in die exponierte Wandkletterei
wird dabei mit Albert Kunzes Begehung des Überfalles V an der Lok 1903 verbunden. Dabei
sind es weniger die Meter gekletterte Wand, die diesen Schritt ausmachen, sondern der Mut,
mit dem Blick in die Tiefe hinüberzuspreizen und sich in die offene unbekannte Wand zu
wagen. (Wer's nicht glaubt, ruhig mal probieren und den Blick hinunter zum Amselsee
genießen!) Den Dimensionssprung in Sachen Wände stellte 1912 die Begehung der
Weinertwand VIIa dar. Die Kletterei in Sachsen war übrigens nicht nur
Sachsen vorbehalten, einer der besten Kletterer der Fehrmann-Zeit war mit
Oliver
Perry-Smith ein
Amerikaner.
(Autor ist selber Wahldresdner, aber schon seit 1988 ;-) )
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