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Bei der
insgesamt guten Situation des Kletterns im sächsischen Elbsandstein gibt
es natürlich auch immer wieder Probleme nicht nur mit Behörden oder
Grundstückseigentümern sondern eben auch zwischen einander.
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Dieser Beitrag stellt meine
eigene und höchst subjektive Meinung dar. |
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Routendichte |
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Im Grunde ist das Elbsandsteingebirge längst
erschlossen.
Diese Feststellung ist nicht neu sondert zieht sich bereits seit dem
Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Literatur.
Einige hundert Erstbegehungen jedes Jahr beweisen jedoch immer wieder die
Relativität dieser Feststellung.
Mit steigendem Leistungsniveau fallen eben immer wieder die Grenzen des
Unmöglichen. Problematisch wird die steigende Dichte des
Kletterwegenetzes aber nicht nur an der Leistungsgrenze.
Viele neue Erstbegehungen fehlt es an eigenem Charakter und Linienführung,
manche Ringe stecken inzwischen so dicht, dass man ernsthaft den Führer
konsultieren muss um die Wege auseinanderhalten zu können. Besonders
schade ist es wenn dabei klassische Wege und große Linien ihren Charakter
verlieren, weil man unterwegs noch die Ringe von zwei anderen Wegen
klinken kann.
Das Problem wurde auch bei der Neufassung der sächsischen Regeln heftig
diskutiert.
Wenn ich einmal Uwe Horst zitieren darf: "Deswegen sollten wir in den Regeln formulieren: 'Jeder Kletterer hat das Recht, sich mit neuen Erstbegehungen lächerlich zu machen.' "
(Quelle: AGF Sitzungsprotokoll) - Dem ist eigentlich nichts hinzu zu
fügen, auch wenn es der Passus nicht bis in die Regeln geschafft hat. |
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Felssanierung |
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Eingriff in den
natürlichen Lauf der Dinge sind immer eine zweischneidige
Geschichte.
Die umfangreichste und auffälligste Sanierung betraf die Barbarine, etwas
weniger auffällig aber auch nicht unproblematisch ist der Einsatz von
Sandsteinverfestigern, der heute nur noch spärlich und sehr differenziert
zum Einsatz kommt.
Sichtbar wurde das Problem dann auch an dem wackelnden Block am
Lilienstein. Die KTA konnte sich nicht zu einer Sanierung durchringen (die
rechtlichen Hintergründe sind für mich übrigens nicht sonderlich
stichhaltig solange die Sanierung dem Stand der Technik entsprochen
hätte!) und die Heimwerkerlösung brachte viel Ärger so das der Block am
Ende unten landete. Schade um den Weg! Hier wäre sicher eine bessere
Lösung möglich gewesen!
Für ebenfalls sehr viel Unmut sorgte der vereinzelte Einsatz von Sika zur
Sicherung, Wiederherstellung oder gar Verbesserung vorhandener Strukturen
einiger (weniger!) Routen. Die Verwendung zur Griffmodulation bei der
Erstbegehung führte dann zur Aberkennung und zum Abbau der Route. |
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Regelverletzungen
beim Ringschlagen |
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Regelgerecht erfolgt die
Erschließung von
unten.
Das macht den Raum für extreme Erstbegehungen natürlich kleiner, wirkt
sich aber auch auf Wege in allen Schwierigkeiten aus, weil die Ringe eben
dort stecken, wo sie sich schlagen ließen und nicht dort, wo sie am
bequemsten einzuhängen wären oder die beste Sicherung ermöglichen
würden.
Über die Jahre kam es dabei immer wieder zu Verletzungen der Regeln aber
auch zur Anpassung der sächsischen Kletterregeln. So wurde das
Ringschlagen aus Schlingen eingeführt und die Abstandsregelung über drei
Ringe aufgehoben und mit der aktuellen Fassung wurde der Skyhook
als Hilfsmittel zum Ringschlagen bei Erstbegehungen zugelassen.
Erhalten bleiben soll aber das Grundprinzip der Erschließung der Wege von
unten nach oben.
Nicht regelkonform erschlossene Wege werden nicht anerkannt.
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top rope |
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Kaum ein Thema hat
in letzter Zeit die Klettergemeinde so polarisiert wie das Thema top rope.
Gerade im Vorfeld der Neufassung der Regeln gab es hier eine heftige und
(vor allem verglichen mit den Problemen die Erstbegehungen betreffen)
breite Diskussion.
Vor allem top ropende Kurse oder kommerzielle Gruppen erregen dabei immer
wieder den Unmut anderer Kletterer. Ganz besonders wenn bei feuchten Fels
oder akuter Ziel- und Planlosigkeit geklettert wird, bis auch der letzte
Griff abgetreten ist :-(
[mehr zum Thema]
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Magnesianutzung |
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Sandstein, von sich aus
porös, saugfähig und weich reagiert sehr empfindlich auf Magnesia. Die
Griffe verschmieren und das Reinigen zerstört die empfindliche
Felsstruktur.
Aus diesen Gründen wurde die Benutzung von Magnesia für das
Elbsandsteingebirge abgelehnt. (Und nicht weil es das nicht im Osten gab
oder nur die Flecken hässlich aussehen!)
Die Nichtenutzung ist ein sehr wichtiger Teil des Konsenses mit dem
Nationalpark und die paar wenigen, die immer mal wieder dagegen verstoßen
gefährden die Gesamtsituation, abgesehen, dass sie die Griffe für die
nachfolgenden Begehungen versauen! |
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letzte Bearbeitung:
24.12.02
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