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Die typische Henne-Ei-Frage für unbedarfte
Elbsandstein- besucher ist immer wieder "Wie kommen die Ringe dort in
die Wand?"
(In so manchen extremen Wegen stellt sich die Frage wohl auch
manchmal weniger Unbedarften ;-)
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Nach sächsische Regeln erfolgt
die Erschließung neuer Routen immer von unten. (Nicht nur das Anbringen der
Ringe sondern auch das Üben oder Ausprobieren der Route von oben oder im
top rope ist nicht regelkonform.) |
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...und so sieht ein Ring aus,
bevor er im Fels verschwindet (KTA konformer Ring der Firma
Hähnel, Pirna, Schaftlänge, 18 cm) |
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Solche Ringe werden in das
mit Bleistreifen ausgelegte Bohrloch getrieben.
In den Anfangsjahren wurden Ringe auch zementiert oder gar gegipst =:-O
über die Jahre hat sich das Einbleien als Methode durchgesetzt, nur bei
Sanierungen werden Ringe auch eingeklebt. (Das
Blei hat dabei nicht nur die Funktion das Loch abzudichten und so Erosion
zu verhindern, es verteilt auch die Kräfte gleichmäßig und gleicht die
Unregelmäßigkeiten des Loches aus. Die Korrosion (sprich Rost) führt
übrigens zu einer Vergrößerung des Ringschaftes - die Haltekräfte
erhöhen sich aber auch die Belastung des Felsens steigt, auch hier
gleicht das Blei aus.) |
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Der Kronbohrer, das
konventionelle Gerät zum Bohren (Schlagen) des Ringlochs. |
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Wido Woicik
bei der Erstbegehung von Schwelbrand am Meiler |
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Nach einer späteren Regeländerung darf der Erstbegeher
sich beim Schlagen des Ringes in Schlingen setzen (so er denn welche an
natürlichen Sicherungspunkten unterbringen kann, das Schlagen von
Hilfsringen (Baunägeln) oder zusätzliche (Holz) Keile ist nicht
regelgerecht.).
Auch deshalb sitzen Ringe oft nicht da, wo die schweren Züge sind, sondern
dort, wo es dem Erstbegeher möglich war überhaupt einen Ring zu
schlagen. Ringe dürfen auch mit Unterstützung geschlagen werden
(Baustelle, Schulterstand) berühmtestes Beispiel ist der ursprüngliche
Ring in der Königshangel.
Neben dem klassischen Kronbohrer kommt heute auch gelegentlich die Hilti
(Akkubohrhammer) zum Einsatz |
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Erfolgreiche Erstbegehungen
werden im Gipfelbuch eingetragen und können dann beim SBB (AG Neue Wege) eingereicht werden.
Dort werden sie
auf Übereinstimmung mit den sächsischen Regeln geprüft und finden sich
dann im nächsten Kletterführer wieder. [sächsischen
Regeln]
Was hier so einfach klingt ist natürlich mit viel Arbeit verbunden und
sorgt auch immer mal wieder für Missstimmung bei verschiedenen Beteiligten
:-/
Dabei lag die Anerkennungsquote
der letzten 10 Jahre bei etwa 80 %. [27]
Projekte werden übrigens mit einer Schlinge im Ring markiert und können
(auch beim SBB) registriert werden (dafür besteht dann eine Sperrfrist
von 3 Jahren).
Jedes Jahr gehen so beim SBB gut 300 neue Wege ein. (4000 in den letzten
10 Jahren)
Leider sieht es dann aber mit dem Informationsfluss etwas mau aus, in den
letzten Jahren wurde alle 2 Jahre ein Nachtrag veröffentlicht (mit den
Wegen ab VI) - darin waren die Wege aber (verständlicherweise)
unabhängig von ihrer Anerkennung enthalten. Die inzwischen vorliegenden
anderen Kletterführer konnten zum Teil nur die Daten dieser Listen
verwenden und so sind Unstimmigkeiten und Informationsdefizite vorprogrammiert.
Vielleicht entdeckt die AG Neue Wege ja mal das Internet als Medium und
macht neue Wege, Anerkennung und Nichtanerkennung transparent und
öffentlicher. |
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Die Zeit der Pioniere ist im
Elbsandstein natürlich längst vorbei ;-) heute spielt sich die
Erschließung neuer Wege entweder in Schwierigkeiten ab die für
Otto-Normalkletterer jenseits von Gut und Böse sind oder mit viel
Geschick (mit unter auch bei der Auslegung von Regeln und Etik) werden die
letzten Meter nach- und übererschlossen. Dabei sind in den letzten Jahren
aber auch immer wieder mal ein paar gute (und oft auch gut gesicherte)
Wege herausgekommen und hin und wieder kommt sogar ein bisher vergessenen
Stückchen Gipfel zum Vorschein ;-)
Die scheinbar nahe liegende Alternative der Nutzung von Massiven führt
seit etlichen Jahren zu heftigen Diskussionen und ist deutlich
vielschichtiger als es Außenstehende auf den ersten Blick vermuten. |
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[Berichte
von historischen Erstbegehungen] |
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letzte
Bearbeitung
06.03.03
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