Neue Ringe?
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. Neue
. Ringe
. braucht das Land ??
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Worum es eigentlich geht: Für Gebietsfremde: Als Ringe werden die gebohrten Ringhaken bezeichnet. Nach sächsischen Regeln sind sie die einzigen zulässigen fixen Sicherungsmittel. Ringe werden nur vom Erstbegeher (von unten nach oben, hier steckt das zweite Problem in extremen Wegen) geschlagen, ausnahmsweise können Ringe nachgeschlagen (sog. nR) werde - und genau das ist das Problem. Eine Arbeitsgruppe des Sächsischen Bergsteigerbundes (SBB) entscheidet über solche Nachbesserungen in ungenügend gesicherten Wegen. (aktuelle Vorschläge)
Am krassesten tritt das Problem bei den klassischen Wegen des Gebirges auf.
Zum einen gibt es durchaus alte Wege, in denen Ringe im Abstand weit unter 3 Metern steckten. (Heringstein Südriß VIIa von 1934, Kleines Spitzes Horn, Nordostwand von 1935 beide Walter Barth) und zum anderen gibt es eine Reihe von Wegen,  die Meilensteine der Entwicklung  waren, die kreuzgefährlich sind.
Wer darf  wie worüber entscheiden, und muß überhaupt jemand entscheiden? Und wenn ja wer hält sich dran?
Übrigens ist das Problem nicht ganz neu, der erste mir bekannte nR ist wohl vom 03.04.1906 und wurde von Oscar Schuster in der Seydschen Variante am Hohen Torstein ( heute II) angebracht.

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Was alles so passiert: 
Viel zitiertes Beispiel Erkerweg. 
Der Erkerweg wurde 1922 von Walter Sobe erstbegangen. Sobe selbst nennt die Stelle vorm zweiten Ring "bedenklich". Ich finde es etwas untertrieben für eine Stelle, die gut VIIa ist und bei der ich keine müde Mark auf den wetten würde, der dort losläßt! Gute 2 m darüber grüßt hämisch der Ring herunter. Gegen ein Nachschlagen spricht, daß der Weg auch ohne vernünftige Sicherung stark begangen ist. Jedenfalls beschloß man, den Ring zu versetzen. An die Stelle, an der er sinnvoll ist aber eben nicht historisch. Prompt fand sich auch jemand, der den alten Zustand wiederherstellte, Uwe Horst. (Inzwischen übrigens im SBB als Bearbeiter für nR-Fragen zuständig ;-)

... Uwe Horst zum nach unten
versetzten Ring im Erkerweg

...Für Seilschaften ist ja wieder mal die erbärmliche Supermarktimitation für den mittellosen Wohlstandskonsumenten im Angebot. Wer zu arm ist, um sich den originalen Sobeweg zu erwerben, hat Gelegenheit, sich ringsum das Quäntchen Mut zu verdienen, welches vor dem 2. Ring nötig ist....   

(Gipfelbuch nach D.n.S.Bergsteiger zitiert)
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Farbe bekennen: Jeder der klettert hat seine Meinung zu diesem Thema (krasse Solisten vielleicht ausgenommen). Spätestens wenn man mit zitternden Knien 10 Meter über der letzten wackeligen 5 mm Schlinge steht und in die Blöcke am Einstieg hinabstarrt ... beschäftigt man sich mit diesem Thema.
Klettern soll Abenteuer und Bewährung bleiben - aber auch kalkulierbares Risiko!

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Pro
bulletWer hängt nicht am Leben?
bulletKeiner erlebt Klassiker, wenn sie nicht geklettert werden.
bulletDie tatsächliche Sicherungsmöglichkeit läßt sich nicht immer von unten abschätzen.
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Kontra
bulletKlassiker, sollen erlebbar bleiben, so wie sie geschaffen wurden.
bulletFurcht vor gesichtslosen, austauschbaren Gebieten.
bulletDas gleiche Trara und Gedränge wie anderswo.
bulletAufweichung der sächsischen Regeln auf breiter Front.
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