Teichsteinwächter
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    mit freundlicher Genehmigung von Heinz Gliniorz
   
    Jubiläum im Wildensteiner Felsengebiet

Vor 95 Jahren wurde der Teichsteinwächter am Zeughaus erstbestiegen

 

Als Vorkämpfer im Klettersport an den Felsen der Sächsischen und Böhmischen Schweiz hatte sich Otto Jüngling bereits in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts einen Namen gemacht. Mit 22 Jahren durchstieg er im Jahre 1906 mit den „Mönchen“ aus Pirna allein 32 Kletterwege im Elbsandsteingebirge. Ein Jahr später entdeckte er im Wildensteiner Klettergebiet oberhalb vom Zeughaus einen bis dahin unberührten Sandsteinfelsen. Mit seinen Bergfreunden Simon und Mehnert wurde dieser am 19. Mai 1907 von der Scharte aus bestiegen. Als Teichsteinwächter ging der Kletterfelsen als Erwähnung in die Bergsteigerdokumente ein. Das weitere Interesse an der Besteigung dieses Turmes wurde erst ab dem Jahre 1921 wieder geweckt. Ebenfalls von der Scharte aus gelang es zwei weiteren Erstbegehern im Monat März den Südriß IV und zwei Monate später den Nordostriß IV zu durchsteigen. Als 24 jähriger und bereits erfahrener Bergsteiger aus der „Kletter-Riege Schandau 1906“ fand Helmut Ebert den ersten Aufstieg vom Wandfuß des Felsmassivs zum Gipfel. Er führte seine vier Nachsteiger am vorletzten Tag im Monat Mai 1956 über einen neuen Kletterweg auf den Teichsteinwächter. Ein Jahr später stieg der Mitautor der Kletterführer für die Sächsische Schweiz Helmut Marx in der Südostseite ebenfalls über einen neuen Aufstieg zum Gipfel.

Lohnende Kletterwege liegen auf der Sonnenseite

Die schönsten und bis heute beliebtesten Kletterwege an diesem Felsen schenkten die Erstbegeher Wolfram Kind im Jahre 1958, Helmut Paul im Jahre 1967 und Rainer Krahl ein Jahr später den Freunden der Kletterei über den Teichsteinwiesen. Die als Talweg VIIa, Schöner Weg VI und Zeughauskante VIIa in den Kletterdokumenten beschriebenen Aufstiege haben über Jahrzehnte hinaus die höchste Anzahl der Begehungen aufzuweisen. Wochenende für Wochenende können kletternde Seilschaften an der Talseite des Teichsteinwächters von der Zeughausgaststätte aus beobachtet werden. Aber auch die Spitzenkletterer verstanden die noch unberührten Wänden des Wächters als Herausforderung. Der weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Hohnsteiner Bernd Arnold führte seine Bergfreunde im Jahre

1984 über die Südostwand IXc und fünf Jahre später über den Aufstieg Verlorenes Land IXc auf den Gipfel. In diesem Bereich der höchsten Schwierigkeiten fanden auch die klettersportlichen Leistungen in den Jahren 1991 mit Ladenschluß IXa (Michael Techel) und 1995 mit dem Weg Aeropic Nonstop Xb (Danilo Höhne) durchgehend Anerkennung. Und in den zurückliegenden zwei Kletterjahren vervollständigten die Erstbegher Uwe Rößler mit dem Aufstieg Niemandsland RP IXb und noch einmal Danilo Höhne mit dem Weg Bulldog Xa die 95 - jährige Bergsteigergeschichte am geliebten Teichsteinwächter.

    Heinz Gliniorz
   

 

letzte Bearbeitung: 06.03.03

 

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