Dresdner Turm
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    mit freundlicher Genehmigung von Heinz Gliniorz
   
    Kletterjubiläum über dem Amselsee bei Rathen

Der Dresdner Turm wurde vor 40 Jahren zum ersten Mal bestiegen

(Heinz Gliniorz) In den Bergsteigerdokumenten vom Rathener Klettergebiet taucht in den 50er und 60er Jahren immer wieder der Name des Mannes auf, der mit 16 Jahren zum ersten Mal auf dem Müllerstein stand, 11 Jahre später im Schnee- und Eissturm den Montblanc bezwang und als erster Bergsteiger den Titel „Meister des Sports“ tragen durfte. Hans-Joachim Scholz, Dipl.-Jurist und Anwalt sowie Vater einer Tochter und eines Sohnes fand in der Sächsischen Schweiz nicht nur unbestiegene Gipfel und zahlreiche neue Aufstiege, er siegte auch über die ihm im Jahre 1960 unberechtigt auferlegten beruflichen Willkürmaßnamen. Mit seinen Freunden Günter und Dietmar Heinicke, Claus Herbst und weiteren Bergsteigern, die auch in dieser Zeit zu ihm hielten, hat er zahlreiche Erstbesteigungen an bis dahin unberührten Sandsteinfelsen durchgeführt. Der Östliche Turm der Jugend, die Gipfel Flachs sowie Krümel konnten als Neuentdeckungen in die Kletterdokumente eingetragen werden. Allein in einer kleinen Felsengruppe über dem Amselsee gelangen dem diplomierten Juristen im Alleingang oder als Vorsteiger einer Seilschaft in drei Klettermonaten 25 neue Aufstiege in den unterschiedlichsten Schwierigkeiten.

Im Monat Februar wurde ein Gipfel der Stadt Dresden geweiht

Die Türme über dem Amselgrund waren auch in den Jahren 1960 und 1961 ein lohnendes Ziel für Neuentdeckungen. Am 21. Tag im Monat Februar vor 40 Jahren wurden allein am Östlichen Turm der Jugend vier neue Wege mit den Aufstiegsschwierigkeiten mittelschwer bis besonders schwer in das Gipfelbuch eingetragen. Und am gleichen Tag bestieg Hans-Joachim Scholz in dieser Felsengruppe noch einen bis dahin unbekannten Gipfel über zwei neue Wege. Als Dresdner Turm wird dieser Klettererfolg seit Jahren im offiziellen Kletterführer Rathener Gebiet dokumentiert. Bereits 5 Tage nach dieser Erstbesteigung nutzten die Bergfreunde Dietmar Heinicke, Dieter Lehmann und Claus Herbst die Gunst der Stunde und trugen mit der dritten und vierten Besteigung zwei weitere Aufstiege in das Gipfelbuch ein. Auch in den Folgemonaten waren Scholz und seine Bergkameraden an diesem Felsen aktiv. Die Wege Talverschneidung, Südwest- und Ostriß in den damals bekannten hohen Schwierigkeitsbereichen unterstreichen die Leistungsbreite dieser Bergfreunde im Rathener Sanstein.

Neue Leute und alte Hasen klettern am Dresdner Turm

Nachdem der Königsteiner Klaus Helmig einen besonders schweren und im Alleingang durchgeführten Aufstieg in sein Fahrtenbuch eintragen konnte, vervollständigte Horst Umlauft als Vorsteiger mit zwei neuen Wegen im Monat April 1967 die Liste der Erstbegehungen. Der bekannte Alpinist Reinhard Mittag aus Berggießhübel erreichte im Jahre 1970 mit einem Sprung im höchsten Schwierigkeitsgrad den Gipfel Dresdner Turm. An den noch freien Wänden hat der damals 28-jährige Bernd Arnold aus Hohnstein mit seinen Nachsteigern Günter Lamm und Gisbert Ludewig im Jahre 1975 neue Maßstäbe gesetzt. Ein mit vier Ringen in der Südwand abgesicherter außergewöhnlich schwerer Aufstieg erhielt die lapidare Bezeichnung Osterspaziergang. Und ab Mitte der 80er Jahre wurde auch in den bis dahin unberührten extrem schweren Abschnitten geklettert. Dabei sind die Wege Kirchgang und Empore nur zwei der herausragendsten Neutouren. In den 40 Jahren nach der Erstbesteigung des Gipfels durch Hans-Joachim Scholz fanden 30 Seilschaften neue Aufstiege an dem der Elbestadt geweihten Dresdner Turm.

Quelle: KF Bd.2

    Heinz Gliniorz
   

 

letzte Bearbeitung: 06.03.03

 

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