Glasergrundnadel
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    mit freundlicher Genehmigung von Heinz Gliniorz
   
    „Vorsicht! – Gipfelkopf wackelt“

Vor 95 Jahren wurde die Glasergrundnadel zum ersten Mal bestiegen

 

(Heinz Gliniorz) Nur 500 Meter von der „Dachsensteinbaude“ im Glasergrund aufwärts steht der von Bruno Henning, genannt Heinz, im Monat April 1907 entdeckte und mit seinem Seilgefährten Sachse erstbestiegene Sandsteinfelsen. Der damals 19-jährige Kletterpionier Henning vom Bergsteigerklub „Wettersteiner“ gab diesem hohen Felsbau, dem eine kleine Säule aufgesetzt ist, den Namen Wetternadel. Diese Bezeichnung sollte eine Verbindung mit seinem im Jahre 1905 gegründeten Klub herstellen. In den Kletterdokumenten wurde die Wetternadel später in Glasergrundnadel umbenannt. Bruno Henning, den man mit seinen Leistungen im sächsischen Fels auf eine Stufe mit den Bergsteigern Max Dolze, Hans Neuber und Rudolf Stolle stellen kann, hat seine Wetternadel mit dem leicht schwankenden Gipfelkopf nicht mehr losgelassen. Ein Jahr nach der geglückten Erstbesteigung durchstieg er wiederum als Seilerster im Monat April 1908 und einen Monat darauf zwei neue Wege, den Nordostweg (V) und den Südwestweg (VI). Mit einem vierten neuen Aufstieg in Folge hat sich Henning mit seinem Klubkameraden Ullrich im Jahre 1912 noch einmal in das Gipfelbuch eingetragen. Wenige Jahre später schreibt der Erstbesteiger im Mitteilungsblatt des Sächsischen Bergsteigerbundes „Die Sächsische Schweiz ist erschlossen. Vollkommen neue, selbständige Wege von Bedeutung durchzuführen, dürfte wohl nur wenigen guten Bergsteigern gelingen“.

Neue Aufstiege sprechen für sich

Bergsteiger Otto Dietrich vom Klub „Wehlsteiner“ fand 8 Jahre nach der letzten Erstbegehung an der Glasergrundnadel eine weitere Aufstiegsmöglichkeit. Der damals 24-Jährige wählte mit seinem Bergkameraden Paul Bader eine schwierige Variante zum Nordostweg und nannte diesen Weg Dietrichvariante (VIIa). Nun trat über vier Jahrzehnte Ruhe in Sachen Erstbegehungen an dieser Nadel ein. Erst im Jahre 1961 fand der Meister des Sports Hans-Joachim Scholz rechts der Westkante einen weiteren neuen Aufstieg. Mit den Bergfreunden Welich und Petereit wurde der Gipfel über den Talweg (VIIb) mit zweimaliger Unterstützung und Absicherung durch 2 neu geschlagene Sicherungsringe erreicht. Und erst 22 Jahre später machte Rainer Haufe 1983 mit einer Variante zum Alten Weg (V) eine neue Erstbegehung an der Glasergrundnadel. .

Kletterwege wurden immer schwieriger

Nachdem der Pirnaer Manfred Vogel seine Visitenkarte mit zwei Erstbegehungen auch an diesem Jubiläumsfelsen abgegeben hatte, fanden weitere Bergsteiger der Spitzenklasse neue Aufstiege in den höchsten Schwierigkeitsbereichen. Christian Günther führte seinen Nachsteiger im Jahre 1985 über die Wege Eisensplitter (VIIIa) und Eisblumen (IXc) zum Gipfel. Ein Jahr später folgte Glastraum (IXa) im Alleingang. Diesen Aufstiegen mit den höchsten Einstufungen folgten in den Jahren 1987 noch die Wege Glasorgel (VIIIb) von Joachim Friedrich und Strohblumen (VIIIc) von Jürgen Höfer. Damit schließt sich der Kreis neuer Aufstiege an der Glasergrundnadel. Die These vom Erstbesteiger Bruno Henning, die er im Jahre 1920 ausgesprochen hatte, dürfte sich nun bewahrheiten.

   

 

letzte Bearbeitung: 06.03.03

 

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