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Neben vielen Wanderwegen gibt es in der
Sächsischen Schweiz einige ausgebaute Steiganlagen. Wer hier jetzt einen
Klettersteigführer durch die Sächsische Schweiz erwartet, den muss ich enttäuschen.
Das Thema ist einfach zu sensibel im Moment, die Wege oft in sehr
empfindlichen Bereichen des Nationalparks und meist auch nur als Zustiege
für Kletterer zugelassen. Ein kleiner Geschichtlicher Exkurs aber kann
ganz gewiss nicht schaden ;-) |
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Steiganlagen haben im Gebiet der Sächsisch/Böhmischen
Schweiz eine sehr lange Tradition. Bronzezeitliche Siedlungsreste auf und
am Pfaffenstein legen die Existenz derartiger Anlagen auch schon für
diese Zeit nahe. Spätestens im Mittelalter (im 15 Jh.) aber ging es richtig los. Im
Grenzgebiet existierten zur Sicherung der Handelsstraßen (die
damals mitten durch die Sächsische Schweiz führten) unzählige kleine
und Große Burganlagen und Warten. Viele heute bestiegene Gipfel waren
damals durch Steiganlagen und Ausbauten zugänglich. (Die Felsen der
Rathener Burganlage, Falkenstein, Rauschenstein, Vorderer Torstein,
Frienstein ...) Als die Anlagen ihre strategische Bedeutung verloren
verfielen sie.
Mit dem entstehenden Tourismus des 19 Jahrhunderts wurden
einige diese Anlagen wieder hergestellt und neue angelegt. Im November
1811 gab es dazu extra eine Bestandsaufnahme solcher Anlagen und ihres
Sanierungsbedarfes und in der Folge wurden die teilweise maroden Anlagen
(1812 für die sagenhafte Summe von 69 Talern und 10 Groschen) repariert
und ausgebaut. (Götzinger schlug übrigens damals unter anderem auch eine
Steiganlage auf den Falkenstein vor - die jedoch wegen der hohen Kosten,
man schätzte über 100 Taler, (Gott sei dank!) abgelehnt wurde.
Einige der Stiegen entstanden aber auch erst ab den 20er Jahren in
Zusammenhang mit der Kletterei und Waldarbeiten. Längst nicht alle der
einmal angelegten Anlagen sind heut noch begehbar und so finden sich
vielfach noch Reste von Geländern und geschlagene Stufen wie im Abstieg
von der Liliensteinnadel oder auf dem Gohrisch. Mit dem Wildschützsteig
in den Schrammsteinen ist vor einigen Jahren eine der größeren Anlage
saniert und wieder zugänglich gemacht worden. |
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Wildschützensteig |
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1890 wurde durch die Sektion
Postelwitz des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz der erste der
beiden Aufstiege von Süden her auf den Schrammsteingrat angelegt. Die Kosten
dafür trug die Sektion Dresden.
Die Anlage verfiel und wurde Mitte der 80er Jahre gesperrt. Nur noch
gelegentlich wurde danach dieser Weg benutzt bis die Nationalparkverwaltung
die Steiganlage 1999 sehr gut sanierte. |
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Jägersteig |
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Ebenfalls 1890, allerdings
von der Königlichen Revierverwaltung, wurde der zweite Aufstieg, der genau
an der gleichen Stelle vom Hauptweg abzweigt wie der Wildschützensteig,
angelegt.
Der Verbindungsweg über den Grat wurde jedoch erst später ausgebaut. |
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Häntzschelstiege |
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In den 1960-er Jahren im Alleingang von Rudolf Häntzschel aus Sebnitz angelegt. |
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Weitere Bilder vom Bau der
Häntzschelstiege. |
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Der untere Teil der Anlage wurde 1998 saniert. Für meinen Geschmack
aber leider etwas überdimensioniert. |
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Zwillingsstiege |
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Anfang der 1920 Jahre von Max Häntzschel aus
Lichtenhain angelegt. (Wohl als Zustieg für Forstarbeiten im oberen
Bauerloch.) Ihren Namen soll die Anlage übrigens den beiden Mädchen
verdanken die Frau Häntzschel just zu dieser Zeit zur Welt brachte.
Der heutige Zustand entstand bei der Sanierung in der zweiten Hälfte der Achtziger
und einigen Instandsetzungen der letzten Jahre.
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für diese Seite wird dringend Material über die Geschichte
verschiedener Steiganlagen gesucht (emil)
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