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Artikel aus Deutsche Alpenzeitung Heft 21 1902/03 |
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Der Bau
einer Bergbahn auf die Bastei in der sächs. Schweiz ist von dem Sächs. Ministerium des
Innern nicht genehmigt worden. |
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Das Ministerium hat u.a. zur Begründung angeführt:
Die
Anlegung von Bergbahnen nach vorzugsweise besuchten Aussichtspunkten der Sächs. Schweiz
ist weder allgemeines Bedürfnis, noch überhaupt für wünschenswert zu erachten. Man
könnte sich den Bedenken nicht verschließen, welche von vielen Seiten gegen derartige
Neueinrichtungen erhoben würden. In den meisten Fällen würde durch die Anlage von
Eisenbahnen die Gestalt der Landschaft erheblich zu ihrem Nachteil verändern, und es
würde durch den Betrieb solcher Verkehrsanlagen die Unruhe und die Hast großstädtischen
Lebens in Gegenden hineingetragen, die einem großen Teil der Bevölkerung jetzt noch als
Stätten der Zuflucht und Erholung von den nachteiligen Folgen des Großstadtlebens dienen
sollen. - Wer einmal an einem Feiertage im Sommer auf der Bastei gewesen ist und das
Publikum dort etwas genauer betrachtet hat, kann sich eines Lächelns über die
vorstehenden Ausführungen deshalb kaum erwehren, weil gerade an diesem Ort der Sächs.
Schweiz ein solches "Gewergl" herrscht daß ein Mensch, der wirklich Ruhe und
Erholung sucht, froh ist, wenn er wieder aus diesem Treiben heraus ist. Obwohl wir selbst
alles weniger wünschen, als daß all unsere schönen Berge mit Gebirgsbahnen umgürtet
b.z.w. durchbohrt werden, möchten wir doch nicht unterlassen, wieder einmal auf die
Gebirgsbahnen der Schweiz hinzuweisen. Jeder Fremde weiß, wie viele dieser
Verkehrsanlagen sowohl direkt, wie indirekt zur Hebung des Fremdenverkehrs und damit zur
Hebung des Gesamtwohlstandes beitragen. Gott sei es geklagt, die betr. Verkehrsbeamten im
Deutschen Reich sind in den seltenen Fällen auch Kaufleute. Bei einem Besuch in Tirol vor
ganz kurzer Zeit haben wir uns zu wiederholten Male davon überzeugen können, daß in
Tirol das gute Beispiel des Schweizer Staates Früchte reifen läßt, welche zu pflücken,
diesen Ländern hoffentlich recht bald möglich sein wird. - Wann bekommen wir das
Verkehrsministerium in Bayern?!
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Über
90 Jahre alt und bewundernswert, die Entscheidung des Königlich Sächsischen Ministerium
in seiner Weitsicht. Ganz im Gegenteil dazu der Artikel der Deutschen Alpenzeitung. Keine
Angst, die Zeiten haben sich geändert das Staatsministerium plant munter an der A 17,
ursprünglich 300 m an der Grenzplatte vorbei!
Technorausch der Gründerzeit
1880 Stellt der
Gebirgsverein für die Sächsische-Böhmische Schweiz fest: "Wir sind daher auch überzeugt, daß ... sobald die
Bahn vollendet und in Betrieb ist, man die Vorteile der selben nur dankbar
anerkennen wird." Worum es dabei ging? Um eine Erklärung für den Bau einer
Drahtseilbahn auf die Bastei!
1890 Zahnradbahn zur Bastei
1890 Umformung eines Felsens" der
Schrammsteinkette in einen Bismarkkopf"
Kommt ihnen bekannt vor? Gab´s da nicht kurz nach der Wende, diese Idee von den
Kanzlerköpfen ala Mount Rushmore National Monument?
Was geblieben ist das Quietschen der Kirnitzschtalbahn und der Aufzug nach Ostrau. |
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