Paul Ilmer
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+11.04.1995
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Schon mal alte Fotos von Walter Hahn gesehen? Dann stehen die Chance, das ihr auch schon Paul Ilmer gesehen habt recht gut. Da ist Hahns berühmtes Foto vom Alleingänger im Schusterweg ... kein anderer als der Paul.

Paul Ilmer im Schusterweg am Falkenstein

   
   

1915 begann er am Türkenkopf (AW) mit dem Klettern. Dem Bergsteigen ist er Zeit seines Lebens treu geblieben, es hat ihn nie mehr losgelassen. Noch mit 80 Jahren durchstieg Paul (im Nachstieg) seinen Ilmerweg (straff VIIc) am Falkenstein und 87 war als er als 86. alle Gipfel der Sächsischen Schweiz zusammen hatte. Inklusive Friensteinkegel, den er sich dazu noch mit 85 oder 86 eroberte. Nur das er den letzten Gipfel "heimlich" machte, das haben ihm die Wolfstürmer doch ein wenig übel genommen ;-) 

   
   

Einladung zum 70. Kletter- jubiläum am 8. August 1985 an den Türkenkopf.

   
    Gisbert Ludewig in [16] 2/1995 zum Tod von Paul Illmer

Paul Illmer starb kurz vor Vollendung seines 95. Lebensjahres am 11.4. 1995. Er war nicht so sehr wegen seiner wenigen Erstbegehungen bekannt, von denen der nach ihm benannte Weg am Falkenstein (VIIc), an seinem 22. Geburtstag erstbegangen, wegen des „Briefkasten"-Überhanges ein echter Klassiker geworden ist, sondern vielmehr wegen seiner regelmäßigen, wöchentlichen Kletteraktivitäten bis ins hohe Alter hinein. Von Anfang an, ab 1914, war er, Klubmitglied bei der FKV, mit Spitzenkletterern zusammen (Ehrhardt Renger, Paul Schöne, Erwin Esche und immer wieder Willy Häntzschel, mit dem er in gesunder Wettbe­werbsatmosphäre viele Spitzenwege durchstieg). Den Beweis für seine Aktivitäten liefern die bekanntesten Hahn-Fotos wie Falkenstein -Renger-Gedächtnis-Weg (Schöne/lllmer), Zinne - FKV-Kante (Kunis/lllmer), Barbarine - Tal­seite (Häntzschel/lllmer), Großer Wehlturm -Rengerweg und Kreuzturm - Nordwand, um nur einige zu nennen. In den 20er Jahren versuchte er das Problem „Schrammtorwächter -Nordwand" zu lösen, was dann aber erst Willy Häntzschel 1936 gelang. Eine Fußverletzung behinderte ihn oft, bewahrte ihn andererseits vor der Einberufung zum Kriegsdienst.

Einmalig bleibt wohl sein Entschluß, mit fast 80 Jahren alle 1099 sächsischen Klettergipfel zu besteigen. Und das schaffte er auch - mit 87 (!) Jahren - eine unglaubliche Leistung! Daß es dabei oft zu Kuriositäten kam, blieb nicht aus. Im Brand fehlten ihm noch einige versteckte Gipfel. Sie wurden nach zeitaufwendigem Suchen auch gefunden und bezwungen. Aber wo hatte man die Rucksäcke zurückgelassen? Er und Seilgefährte Wilhelm konnten sich beim besten Willen nicht erinnern. Alles Suchen bis in die Dunkelheit hinein blieb erfolglos. In ihrer Not liefen sie zu Arnolds. Christine schaffte sie per PKW zum Bahnhof Bad Schandau, Von dort fuhren sie in Klettersachen mit ihrer Ausrüstung am Mann dann so unauffällig wie möglich nach Dresden zurück. Am nächsten Tag setzten sie ihre Rucksacksuche erfolgreich fort.

     

 

 

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