Wieder einmal Hoffnung für den Beuthenfall
Besitzer plant Eröffnung noch im Jahr 2000 / Etwa eine Million Mark für Umbau
Von Heidi Körner
Wir haben den Ehrgeiz, noch in dieser Saison zumindest einen Teil des Beuthenfalles zu eröffnen." Michael Kumichel sieht keine all zu großen Schwierigkeiten mehr. Der Tharandter regelt für seinen Geschäftsfreund und Besitzer des Beuthenfalles, Bernd Reschke aus Maintal, die Angelegenheiten des Anwesens im Kirnitzschtal. Beginnen sollen die Um- und Ausbauvorhaben mit dem ehemaligen Ferienheim an der Kirnitzsch, dem jüngsten der Bauwerke, die zum Komplex gehören. Der Bauantrag liegt jetzt im Landratsamt Pirna, nachdem er monatelang bereits im Sebnitzer Rathaus bearbeitet worden war. "Die Zuständigkeiten haben sich offenbar geändert. Wir dachten, es ginge schneller mit den Behördenangelegenheiten", sagt Michael Kumichel. Doch im Frühjahr rechne er mit dem Baubeginn. Erste Vorbereitungen wie Ausräumen und Freimachen der Baustelle hätten bereits begonnen. Die Unterlagen, so die Pressestelle des Landratsamtes, sind am 12. Januar 2000 in Pirna im Bauamt eingegangen. Der Antrag werde bearbeitet. Doch da noch einige ergänzende Unterlagen des Bauherren fehlten, könne ein Zeitpunkt für die Genehmigung nicht genannt werden, heißt es. Die Investoren sehen offenbar keine Hürden mehr. Zudem hätten sie mit der Treuhandnachfolgerin BVS Vereinbarungen zu Zeitabläufen. Denn die unterstützt das Vorhaben, das die Bauherren auf etwa eine Million Mark schätzen. "Der Forellengrund, so nennen wir das Gebäude an der Kirnitzsch, wird ein Zwei-Sterne-Hotel für Wanderer, Familien und Naturfreunde, die nicht so großen Wert auf Komfort legen", erläutert Michael Kumichel. Reichlich 15 Betten sollen zur Verfügung stehen. Neben der Gaststube im unteren Bereich ist noch eine Terrasse vorgesehen. Einen Großteil der Kosten wird die Abwasserlösung verschlingen. Denn im sensiblen Nationalparkbereich im Kirnitzschtal muss eine separate Lösung gebaut werden, die höchsten Umweltanforderungen genügt. Auf jeden Fall solle noch in der Saison 2000 eröffnet werden, versichert Kumichel.
Er gehörte wie sein Partner Bernd Reschke zu einer Gesellschaft mit sieben Eignern, die 1993 das marode Anwesen des Beuthenfall von der Treuhand übernahm. Bereits am 1. Oktober 1994 wollten sie Gastwirtschaft und Pension wieder eröffnen. Doch alles verlief im Sande. Dann erwarb Bernd Reschke, der bei Frankfurt am Main eine Schweißtechnik-Firma betreibt, 1996 beide Grundstücke links und rechts der Straße. Seit dem bereiten die beiden Geschäftsmänner den Umbau vor. Denn nicht nur die Abwasserentsorgung ist ein Problem am Beuthenfall. Auch das Anlegen von Parkplätzen ist angesichts beengter Verhältnisse schwierig. Doch Michael Kumichel gibt sich optimistisch. Man habe sich mit Nationalpark, Straßenbauamt und weiteren Behörden weitgehend geeinigt. Spielen Gaststätte und Hotel des "Forellengrundes" genügend Geld ein, wollen die Investoren sich auch dem zweiten, wesentlich schwierigeren Teil zuwenden: dem eigentlichen Beuthenfall mit dem historischen Altbau. Einen Namen für das etwas gehobener gestaltete Hotel haben sie schon: Schwalbennest. Doch das sind noch entfernte Zukunftsträume.