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Sächsische Zeitung vom 04.03.2000

Otto-Mühle soll wieder Ausflugs-Lokal werden
Nachfahren kaufen ehemaliges Ferienheim zurück

Von Lutz Bittner

Die einstmals beliebte Ausflugsgaststätte Otto-Mühle im Oberen Bielatal hat wieder eine Zukunft. Wie der Bürgermeister des Ortes, Bernd Gottschald (Freie Wähler), bestätigt, sei das frühere Ferien­heim der Dresdner Handwerks-Kammer von einem Nachfahren der Müller-Familie Otto zurück gekauft worden.Dieser Nachfahre heißt Michael Otto und ist niedergelassener Arzt in Schleswig-Holstein. Der heute 52-Jährige verbindet mit der Otto-Mühle die schönsten Kindheitser­innerungen: „Meine Tante, Elsa Otto, war bis Anfang der 60-er Jahre die Wirtin der Ausflugsgaststätte." Da sei die eigentliche Mühle schon seit Generationen nicht mehr im Besitz der Familie gewesen. „Aber ich habe sie noch in Betrieb erlebt und ich kenne auch noch die Bäckerei im Haus."Jetzt plant Michael Otto den Wie­deraufbau des seit Jahren brach liegenden Objekts. Aber er tut dies nicht allein. Denn Miteigentümer ist die Stiftung Otto, eine Neugründung seiner Mutter, Ruth Otto. Nachdem sich die unermüdliche al­te Dame im Förderverein OberesBielatal um die wirtschaftliche Ent­wicklung der Region verdient gemacht hat, will sie sich nun der Traditionspflege und den Kulturdenkmälern widmen.Erstes Projekt der Stiftung ist der Wiederaufbau der Mühle. Für Michael Otto und die Stiftung steht dabei bisher nur fest, dass die Ausflugs-Gaststätte wieder belebt wird. Außerdem sollen einige Zimmer oder Ferienwohnungen entstehen. „Möglicherweise beginnen wir noch in diesem Jahr mit der Sanierung der Nebengebäude, um dort die ersten  Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen", erklärt der Arzt am Telefon.Alles andere sind Visionen. So will Michael Otto den Mühlgraben wieder fluten und damit ein Mühlrad antreiben. „Am schönsten wäre es natürlich, wenn im alten Mühlengebäude auch wieder eine kleine historische Mühle arbeiten würde, als Touristenattraktion." Ob das realistisch ist, prüft derzeit Hanne­lore Friemel mit ihrem Ingenieur­büro in Dresden. Mit dem Namen Friemel verbindet sich in der Landeshauptstadt die erfolgreiche Um­gestaltung der ehemaligen Schokoladenfabrik in Johannstadt zum Kinder- und Jugendhaus.

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