Otto-Mühle soll wieder Ausflugs-Lokal
werden
Nachfahren kaufen
ehemaliges Ferienheim zurück
Von Lutz Bittner
Die
einstmals beliebte Ausflugsgaststätte Otto-Mühle im Oberen Bielatal
hat wieder eine Zukunft. Wie der Bürgermeister des Ortes, Bernd Gottschald
(Freie Wähler), bestätigt, sei das frühere
Ferienheim der Dresdner Handwerks-Kammer
von einem Nachfahren der Müller-Familie Otto zurück gekauft
worden.Dieser Nachfahre heißt Michael Otto und ist niedergelassener Arzt
in Schleswig-Holstein. Der heute 52-Jährige verbindet mit der Otto-Mühle
die schönsten Kindheitserinnerungen: „Meine Tante, Elsa Otto, war
bis Anfang der 60-er Jahre die Wirtin
der Ausflugsgaststätte." Da sei die eigentliche Mühle schon seit
Generationen nicht mehr im Besitz der Familie gewesen. „Aber ich habe
sie noch in Betrieb erlebt und ich kenne auch noch die Bäckerei im
Haus."Jetzt plant Michael Otto den Wiederaufbau des seit Jahren
brach liegenden Objekts. Aber er tut dies nicht allein. Denn Miteigentümer
ist die Stiftung Otto, eine Neugründung seiner Mutter, Ruth Otto.
Nachdem sich die unermüdliche alte Dame im Förderverein OberesBielatal
um die wirtschaftliche Entwicklung der Region verdient gemacht hat,
will sie sich nun der Traditionspflege und den Kulturdenkmälern
widmen.Erstes Projekt der Stiftung ist der Wiederaufbau der Mühle. Für
Michael Otto und die Stiftung steht dabei bisher nur fest, dass
die Ausflugs-Gaststätte wieder belebt
wird. Außerdem sollen einige Zimmer oder Ferienwohnungen entstehen. „Möglicherweise
beginnen wir noch in diesem Jahr mit der Sanierung der Nebengebäude, um
dort die ersten Übernachtungsmöglichkeiten
zu schaffen", erklärt der Arzt am Telefon.Alles
andere sind Visionen. So will Michael Otto den Mühlgraben wieder fluten
und damit ein Mühlrad antreiben. „Am schönsten wäre es natürlich,
wenn im alten Mühlengebäude auch wieder eine kleine historische Mühle
arbeiten würde, als Touristenattraktion." Ob das realistisch ist, prüft
derzeit Hannelore Friemel mit ihrem
Ingenieurbüro in Dresden. Mit dem Namen Friemel verbindet sich in der
Landeshauptstadt die erfolgreiche Umgestaltung der ehemaligen
Schokoladenfabrik
in Johannstadt zum Kinder- und
Jugendhaus.