Kritik am Nationalparkchef
Bergsteiger- und
Wanderverbände fordern Ablösung Streit um Wegesperrungen
Dresden. In der Diskussion um die geplante Sperrung von rund 190
Kilometern Wanderwege im Nationalpark Sächsische Schweiz ist eine überraschende Wende
eingetreten. In einer gemeinsamen Krisensitzung haben es jetzt fünf sächsische
Bergsport- und Wanderverbände abgelehnt, das umstrittene Wegekonzept weiter mit dem
amtierenden Nationalparkchef Dr. Jürgen Stein zu verhandeln. Statt dessen wird eine Ablösung Steins von seinem Posten gefordert.
Ihm wird u. a. vorgeworfen, die abgesprochene Überarbeitung des umstrittenen Entwurfs
stetig zu behindern und in der Öffentlichkeit unsachliche Kritik an den Positionen der
Bergsportler und Wanderfreunde zu verbreiten. Nach SZ-Informationen soll es bereits in der
nächsten Woche zu einem Treffen zwischen Sachsens Umweltstatssekretär Dieter Reinfried
(CDU) und Vertretern der Interessenverbände kommen, die zusammen 14 000
Mitglieder haben. Die Verbands-Abordnung will dann u. a. Argumente für eine Ablösung des
Nationalparkchefs vortragen. Jürgen Stein konnte bisher nicht zu den Vorwürfen Stellung
nehmen, da er im Urlaub ist. Unklar ist inzwischen auch, ob damit die Verhandlungen über ein neues
Wegekonzept in der Sächsischen Schweiz erst einmal gescheitert sind. Offiziell galt
bisher Burgfrieden zwischen den beiden Lagern. Das Umweltministerium hatte außerdem
entschieden, daß bis zur Klärung aller Streitfragen keine Wege mehr gesperrt oder
rückgebaut werden dürfen. (SZISaft)