Der Rundblick über die Sächsische Schweiz soll
bald wieder vom Aussichtsturm des Großen Winterberges möglich sein. Der
Stadtrat Bad Schandau gab jetzt grünes Licht, das Denkmal zu sanieren.
Seit 1974 ist der einstige Touristenmagnet gesperrt. Der Zahn der Zeit
hatte der Holzkonstruktion arg zugesetzt. Schon 1985/86 wurde versucht,
den Turm zu sanieren. Das scheiterte damals. Jetzt scheint das Vorhaben zu
glücken. Die Stadt Bad Schandau hat die Eigenmittel in ihrem Haushalt
geplant. Für die notwendigen Fördergelder stehen die Aussichten nicht
schlecht, sagt Bürgermeister Andreas Eggert (parteilos). 181 000 Euro
kostet es, die Fachwerkkonstruktion wieder in Schuss zu bringen. "Wenn es
uns nicht jetzt gelingt, den Turm zu sanieren, ist es zu spät", sagt
Eggert. Der Verfall sei schon weit fortgeschritten. Später käme wohl nur
noch Abriss in Frage.
Und so treiben Stadt und Nationalpark das Vorhaben voran. Der kürzlich
gegründete Förderverein für den Nationalpark will über Spenden von Firmen,
Geschäftsleuten und Einzelpersonen die Stadtkasse schonen. Denn die
Sanierung wird 18 000 Euro teurer, als ursprünglich angenommen. So muss
auch mehr Eigenkapital aufgebracht werden. Ein Teil davon wird beim
Postelwitzer Straßenbau eingespart. Die Stadt rechnet zudem mit mindestens
75 Prozent Förderung vom Land. Doch es ist auch allerhand erforderlich.
Die Aussichtsplattform muss neu aufgebaut werden. Ein zweites
Aussichts-Geschoss soll zusätzlich aufgestockt werden, um den Blick über
die inzwischen hohen Buchenbestände zu verbessern. Turmschaft und Gründung
sind komplett zu sanieren - alles denkmalgerecht. Brand- und Holzschutz
erfordern ebenfalls erhebliche Investitionen.
Die Stadt hofft, mit den Arbeiten noch 2002 beginnen zu können. Das
hängt jedoch von der Genehmigung des Bad Schandauer Haushaltes genauso ab,
wie von der Freigabe der Fördergelder. Dass die aus dem Programm zur
Verbesserung der touristischen Infrastruktur tatsächlich fließen, daran
zweifelt Andreas Eggert nicht.