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  Akute Felssturzgefahr
3 Artikel zur Situation in Herrnskretschen
bulletAusnahmezustand: Soldaten sollen Hrensko bewachen
bulletAusnahmezustand gilt weiter
bulletExperten sichern Wackel-Felsen
     

Sächsische Zeitung (POLITIK TITEL), 02.03.02

Felssturz

Ausnahmezustand: Soldaten sollen Hrensko bewachen

Prag. In dem von Steinschlag bedrohten Grenzort Hrensko (Herrnskretschen) ist der Ausnahmezustand ausgeweitet worden. Neun extrem poröse Felsbrocken drohen im Kamnitztal abzustürzen. Weitere Häuser - darunter ein Hotel - wurden am Freitag geräumt, rund 30 Bewohner fanden anderswo Unterschlupf. Soldaten sollen das Gebiet sichern und Plünderungen verhindern. Die Straße im Kamnitztal, die unter anderem zum Prebischtor führt, ist auf unbestimmte Zeit gesperrt. Der Verkehr wird auf Umwegen über Decin (Tetschen) gelenkt. Die tschechische Regierung hatte am 29. Januar erstmals den Ausnahmezustand um das zentrale Hotel "Lugano" verhängt. Seitdem arbeiten Geologen und Sicherheitskräfte an der Befestigung des Felsmassivs. (SZ)

   

     

Sächsische Zeitung (DRESDEN), 27.02.02

Böhmische Schweiz

Ausnahmezustand gilt weiter

Gefahr eines Felssturzes für Hrensko nicht gebannt / Sanierungsarbeiten dauern länger

Von Gabriele Schrul

Weiter sehr kritisch ist die Lage im tschechischen Grenzort Hrensko (Herrnskretschen). Der bis zum 28. Februar ausgerufene Ausnahmezustand muss auf unbestimmte Zeit verlängert werden, heißt es aus dem Kreisamt in Decin (Tetschen-Bodenbach). Jedoch müsse dafür die tschechische Regierung noch die Genehmigung erteilen. Um den seit Ende Januar drohenden Felssturz im Tal der Kamenice abzuwenden, reichen die bisherigen Sanierungsarbeiten am Gestein nicht aus. Zwei Spezialfirmen aus Decin und Usti nad Labem (Aussig) rückten an. Ihren Einsatz hatte das Deciner Amt angeordnet. Genauso wie die Evakuierung zahlreicher Gebäude, wie Wohnhäuser, Pensionen, eine Apotheke und ein Hotel. 13 Einwohner mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. Sie fanden bei Verwandten und im Hotel "Labe" eine vorübergehende Bleibe. Die vorwiegend von Vietnamesen betriebenen Verkaufsstände entlang der Kamenice, hauptsächlich am Gemeindemarkt, sind weiterhin geschlossen, die an der Elbe nicht. Das Felsmassiv wird seit Jahren beobachtet. In der Umgebung von Hrensko wurden dabei rund 1 000 instabile Gesteinsbrocken registriert, darunter 150 größere "Wackelkandidaten". Die nur 200 Einwohner zählende Grenzgemeinde sieht sich außer Stande, die Gelder für die Sanierung aufzubringen. Allein die Beobachtung kostet monatlich mehr als umgerechnet 2 000 Euro. Der Ort hatte in der Vergangenheit deshalb wiederholt Hilferufe bis nach Prag gesandt. Zuletzt kam es im Mai 2000 zu einer größeren Felssanierung. Damals drohten weiter talaufwärts 600 Tonnen Felsen 100 Meter tief ins Kamnitztal zu stürzen. Noch nie sei die Gefahr so groß gewesen, schätzte damals Bürgermeister Roman Janovec die Lage ein. Mikrosprengungen und der Abtransport des Felsgesteins kostete den tschechischen Staat zwischen drei und fünf Millionen Kronen. Die jetzt eingetretene Situation sei mit der von vor zwei Jahren vergleichbar. Das feuchte Wetter kompliziert die Arbeiten. Der Fels ist nass, so dass die Fachleute mit doppelter Vorsicht ans Werk gehen müssen. Auf den Grenzverkehr zwischen Hrensko und Schmilka hat der Ausnahmezustand keine Auswirkungen, teilt der Bundesgrenzschutz mit. Die Straße nach Decin kann befahren werden. Allerdings müssen auch die nächsten Tage Fußgänger und Fahrzeugführer mit Sperrungen im Kamnitztal rechnen.

   
   

Sächsische Zeitung (POLITIK SACHSEN), 31.01.02

Böhmische Schweiz

Experten sichern Wackel-Felsen

Grenzverkehr in Schmilka/Hrensko läuft reibungslos

Hrensko. Weiter sehr kritisch ist die Lage im tschechischen Grenzort Hrensko (Herrnskretschen). Um den drohenden Felssturz im Tal der Kamenice abzuwenden, rückten gestern Morgen zwei Spezialfirmen aus Decin (Tetschen) und Usti nad Labem (Aussig) an und begannen mit der Felssanierung. Den Einsatz hatte das Deciner Bezirksamt angeordnet. Nach der Warnung sind 13 Menschen aus dem Gefahrenbereich evakuiert worden. Einig wurden im Hotel "Labe" untergebracht, was die Bezirksverwaltung bezahlt. Andere wohnen bei Verwandten. Die vorwiegend von Vietnamesen betriebenen Verkaufsstände auf dem Gemeindemarkt an der Kamenice sind geschlossen, die an der Elbe nicht. Der Grenzverkehr zwischen Hrensko und Schmilka verlaufe bisher reibungslos, teilte der Bundesgrenzschutz mit. (SZ/gsc)

 

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