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         Gefahr nicht gebannt 
        Warnschilder am Elbradweg / Kletterfels vorerst
        passé 
        Von Gabriele Schrul 
         
        Schaulustige pilgern unermüdlich dahin, wo am
        Mittwochmittag eine Felsscheibe des Wartturms in Kurort Rathen in die
        Tiefe rauschte (SZ berichtete). "Trotz der Warnschilder." Überhaupt
        nichts hält Bürgermeister Peter Langmann (CDU) von derartigem
        Sensationstourismus. Ihm ist die Anspannung der letzten Stunden
        anzumerken. "Zum Glück kam keiner zu Schaden", resümiert er
        spürbar erleichtert. Langmann lobt im gleichen Atemzug die Arbeit der
        Rettungskräfte, allen voran die örtliche Feuerwehr. 
        Noch kann der Bürgermeister keine Entwarnung geben. Deshalb rät er
        allen Neugierigen, den Bereich zu meiden. Denn weitere Felsstürze seien
        nicht auszuschließen. Heute Vormittag wollen sich Geologen, Forstleute,
        Vertreter des Landratsamtes und der Nationalparkbehörde ein Bild vor
        Ort machen. Auf alle Fälle bleibt der beliebte Kletterfelsen unterhalb
        des Basteimassivs vorerst gesperrt. 
        "Wir leben nun mal hier in einer Erosionslandschaft. Deshalb kann
        so etwas jederzeit wieder passieren", erklärt Jürgen Phoenix von
        der Nationalparkbehörde. Flächendeckende Sicherheitskontrollen in der
        Felsenwelt gebe es nicht. Phoenix: "Bei dieser Felsenfläche ist
        das gar nicht zu schaffen." In der Sächsischen Schweiz gibt es 1
        100 Klettergipfel. In den meisten Fällen geben Bergsteiger Hinweise, wo
        eventuelle Gefahrenstellen lauern. Das spektakulärste Beispiel war vor
        Jahren die Sperrung der Barbarine als Kletterfels. Eine
        hundertprozentige Sicherheit gebe es nicht. Das Risiko sei immer da.
        Deshalb rät der Nationalpark-Mann allen Wanderern, wenigstens auf den
        ausgewiesenen Wegen zu bleiben. 
        Derzeit bedrohen 600 Tonnen Felsgestein den böhmischen Grenzort Hrensko
        (Herrnskretschen). Bis Mitte Dezember soll die Gefahr gebannt sein. Mit
        unzähligen Mikrosprengungen wird der Fels abgetragen. Aufgrund der
        besonderen Situation in Hrensko sind hier im Gegensatz zur Sächsischen
        Schweiz Kontrollen an der Tagesordnung.  |