Reischenstein, jetzt meist
Rauschenstein genannt, mächtiger Sandsteinfels mit Spuren einstiger
Befestigung (wohl nur ein Wartturm), SO Schandau a. d. Elbe. Der Name
kommt vom Zeitwort ,,reischen (rauschen)", sich begatten (bei Raubvögeln).
Auf den Felsen zu läuft der „Falkoniergrund" (Falkenhegergrund).
Das Volk nannte ihn früher meist „Reischenschloß" (Götzinger,
Schandau und seine Umg. 1804, S. 342; 1812, S. 339). 1456 steht der
Reischenstein als „Weissenstein" (Über die sprachliche
Gleichsetzung vgl. Meiche, Burgen. Dresden 1907, S. 323 ff.) in dem
Verzeichnis der ehe- maligen Burgstätten um den Wildenstein. 1488 sagen
Zeugen in einem Grenzstreite um den Winterberg aus, „die
zceidelwede (Ertrag der Bienenzucht) umb denn Wintterberg und umb denn
Rawstejnn" sei früher aufs Schloß Schauenstein (bei Hohleipa in Böhmen)
übertragen worden. Seit der Grenzregulierung von 1492 gehört der
Reischenstein endgültig zu Sachsen. — Auf Oeders Originalkarte (1592)
findet sich neben dem Rauschengrund das „Reissensteiner Tor".
Götzinger,
(Schandau und seine Umg. 1812, S. 339, Anm.) kennt beide Formen: Reischen-
und Rauschenstein. Oberreit (1821/22) verzeichnet den
„Reischenstein". Der Name „Reichenstein" auf Schenks Karte
und anderwärts ist ein Schreib- bzw. Lesefehler; ebenso die Form „Reiffensteiner
Grund" (Gö. H. S. 461).
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