|
Burgenanlagen in der Sächsischen Schweiz |
Burg Wildenstein
(Neuer Wildenstein, Kuhstall) |
|
[ Nach
oben ] |
|
|
Die touristisch am
höchsten frequentierte Burganlage der Hinteren Sächsischen Schweiz dürfte die am Wildenstein sein, allerdings
weniger wegen der spärlichen Reste der Burg sondern wegen des darunter
liegenden Kuhstalls.
|
|
Kuhstall,
breites, flachgedrücktes Felsentor (Gasthof 309m; Felsendecke der Höhle
336m), O Schandau, S Sebnitz, über dem Habichtgrund und am Südabhange
des Hausberges gelegen.
...
Über dem Tor lag einst das Schloß (Neu-)Wildenstein. um 1479 bekennt der
Raubgeselle Hans v. Halle (Hulla), daß beim Wildensteine ein ,,Loch“
sei (die Kuhstallhöhle, das Schneiderloch oder eine ähnliche Höhle?),
wo die Gefangenen gemartert würden. Im 30jährigen Kriege diente der
Kuhstall als Zufluchtsort der Umwohner mit ihrem Vieh. Daher soll der Name
„Kuhstall““ kommen . Er könnte aber auch als Spottname aus jener
Zeit (1420—1460) stammen, wo die Bewohner des Wildenstein ihr Beutevieh,
vornehmlich Kühe, auf der Burg wie in einem Kuhstall in Sicherheit
brachten. VgL ÜBT. VIII, 5ff. und Beschorner bei Meiche, Burgen der
Sächs.
Schweiz, S. 295ff., wo verschiedene leicht zu vermehrende Belege für den
Kuhraub der Wildensteiner. Hier sei noch verwiesen auf NLM. Bd. 80 S. 9,
12, 13—14; Bd. 83 S. 92, 93, 95—96. 1727 berichtet Iccander (Remarquable
curieuse Briefe): „Gegen das Dorff Lichtenhavn (ist ein Raubschloß), da
in den Felsen eine Höhlen gemacht ist, daß 24 Wagen trocken darunter
stehen können.“ Cur. Sax. 1743, S. 191 f.: „Man nennet diese Hole den
Kuhstall, inmaßen die dahin geflüchteten Personen ihr Vieh darinnen
sollen stehen gehabt haben.“ Götzinger schlug vor, dem Kuhstall den
Namen: „Neu-Wildenstein“ oder „Wildensteiner, Felsenhalle“ zu
geben. In der Reiseliteratur
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts findet sich der letztere Name häufig;
doch ist schließlich der volkstümliche „Kuhstall“ allein herrschend
geblieben.
|
gekürzt aus [26] |
|
|
|
|